INTERPLAST nimmt Abschied von Dr. Hubertus Tilkorn

Am 22.04.2024 ist Dr. Hubertus Tilkorn, unser lieber Freund, Meister der Plastischen Chirurgie und Helfer vieler bedürftiger Patienten, in Münster überraschend verstorben. Viele Jahre treue Freundschaft und enge Zusammenarbeit bei INTERPLAST durften wir gemeinsam erleben. Nach seiner Pensionierung als Chefarzt hatte  er zusammen mit seiner Frau Marlene sein Leben ganz in den Dienst der plastisch-chirurgischen Hilfe für arme und sozial benachteiligte Menschen gestellt. 10 Jahre lang war er in der ganzen Welt unterwegs, manchmal mit bis zu 6 Einsätzen pro Jahr. Die großen INTERPLAST Projekte in Brasilien und Nepal wurden von ihm mitgetragen und unzählige weitere Einsatzorte in Afrika, Indien, Tschetschenien und Persien wurden durch sein Engagement geprägt.  Der Wunsch zu lehren, seine Geduld im OP zu assistieren und sein überzeugtes Handeln im Sinne christlicher Werte hatten Vorbildfunktion. Viele INTERPLASTler folgen noch heute seinen Spuren und sind dankbar für die großartige Unterstützung, die sie durch ihn erfahren haben. Unzählige Menschen auf der ganzen Welt haben von seinem humanitären Wirken profitiert und sind voll Dankbarkeit.

Hubertus Tilkorn gründete die INTERPLAST-Sektion Münster, wirkte jahrelang  im Vereins-Vorstand und als Kuratoriumsvorsitzender der INTERPLAST-Stiftung mit und wurde zusammen mit seiner Frau mit der Ehrenmitgliedschaft und dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet.

Wir verabschieden uns von einem warmherzigen Freund, einem stets positiv motivierten Arzt, der Vertrauen und Verbindlichkeit lebte und einem großartigen Menschen, der uns mit seinen Idealen überzeugte und den wir nie vergessen werden.

Wir fühlen uns mit seiner Familie auch weiterhin freundschaftlich verbunden und sprechen unser herzliches Beileid aus.

Der Vorstand von INTERPLAST-Germany e.V und all seine INTERPLAST-Freunde

INTERPLAST Ehrenmitglied

Günter Zabel

Am 30.12.2023 verstarb unser langjähriger Sektionsleiter, Ehrenmitglied von Interplast-Gemany e.V. und mein beruflicher Ziehvater, Dr. med. Günter Zabel im Alter von 80 Jahren. Ich bin froh, dass ich ihn noch besuchen durfte und wir uns ein letztes Mal austauschen konnten. Es war emotional, traurig und auch mit Lachen begleitet. Der für mich berührendste Moment war, als er zu mir sagte: „Junge, das wird nix mehr!“ “Junge“, sagte er während meiner Ausbildung immer dann zu mir, wenn er es wirklich ernst meinte! Ich habe Günter viel zu verdanken. Als junger Assistent kam ich mit einem Zeitvertrag 1998 bei ihm an und er sorgte immer wieder dafür, dass ich bleiben konnte. Nach meinem Weggang 2006 zu André Borsche und meiner Wiederkehr lenkte Günter meine Karriere und damit auch die Zukunft der von Ihm aufgebauten Abteilung im Krankenhaus Schopfheim. 2009 wurde ich dort sein Nachfolger. Der Interplast-Einsatz im November 2003 war zugleich unser „urigster“. 14 Tage ohne fließendes Wasser, Strom nur sporadisch, sowie keine Verbindung zur Außenwelt – aus heutiger Sicht beinahe unvorstellbar. Günter lebte unserem kleinen Team Gelassenheit vor und nahm dabei keine Rücksicht auf sich selbst. Eine Eigenschaft, die er nie aufgab. Im Jahr 2006 sagte er mir am OP – Tisch in Manyemen / Kamerun: „So, das war es dann mit uns Beiden, in Zukunft muss ich Dir nicht mehr beim Operieren zuschauen!“ Welch schönes Lob aus seinem Munde. Von da an leiteten wir parallel jedes Jahr die Einsätze der Sektion Schopfheim, bis Günter gemeinsam mit seiner Frau Marianne schließlich 2017 die Geschicke an mich und Marita Steinebrunner übergab. Etliche Menschen auf der ganzen Welt haben von Günters Können profitiert und Jeder, der mit ihm zusammenarbeiten durfte, konnte von seinem Wissen und seiner Menschlichkeit viel lernen.

Lieber Günter, ich verneige mich vor Deinem Lebenswerk und danke Dir für Alles!

Dein Andreas

INTERPLAST Ehrenmitglied

Paul Schüller

Als Pionier der INTERPLAST-Anästhesie hatte Paul Schüller schon bei seinem ersten Einsatz mit Gottfried Lemperle 1986 in Ghana Zeichen gesetzt, wie mit Professionalität und Improvisationstalent auch die schwierigsten Situationen zu meistern sind. In insgesamt 62 Einsätzen mit INTERPLAST und anderen Hilfsorganisationen war er auf der ganzen Welt unterwegs und überzeugte mit seiner lockeren, ruhigen und klugen Art die Teammitglieder und Patienten. Mit seinem Schalk im Nacken macht er sich überall Freunde und versteht es exzellent, den Patienten die Angst vor der Narkose zu nehmen. All seine langjährige Erfahrungen hat er immer wieder anderen Anästhesisten bei Interplast vermittelt und sorgte sich um die Qualität und Sicherheit unserer anästhesiologischen Arbeit. Nun lebt er in unserer aller INTERPLAST-Herzen weiter. Gottfried Lemperle, Hajo Schneck und Heinz Schoeneich finden persönliche und sehr treffende Worte, die nicht nur an einer über die Maßen engagierten Arzt, sondern auch an einen Freund erinnern mögen.