Nach drei-jähriger Pause konnte vom 17.09.-01.10.22 endlich wieder ein Team nach Tosamaganga, Tansania fahren. Die Planung im Vorfeld gestaltete sich schwierig und wurde vor allem durch bürokratische Hürden erschwert. Sowohl die Arbeitsgenehmigungen als auch die Einfuhrerlaubnis für das medizinischen Equipment waren aufwändig. Letztere erreichte uns, als wir in der Nacht bereits beim Zoll festhingen.
Wertvolle lokale Unterstützung erhielten wir durch Dr. Benjamin Mfaume, ärztlicher Direktor des Krankenhauses Tosamaganga. Die Bestellung von Medizinprodukten über einen lokalen Zulieferer funktionierte zwar reibungslos, die Preise waren jedoch zum Teil so hoch, dass wir vieles im Gepäck aus Deutschland mitbringen mussten.
Schwerpunkt des Einsatzes waren die Behandlung von Verbrennungskontrakturen, Lippen- Kiefer-Gaumenspalten, sowie Poly- und Syndaktylien. Insgesamt konnten 70 Operationen an 8 OP-Tagen durchgeführt werden. Der erste Tag war ganz dem Screening der Patienten gewidmet. Plakate, Radiodurchsagen und andere Maßnahmen durch die lokalen Kollegen im Vorfeld des Einsatzes führten zu einem großen Aufgebot an Patienten. Dadurch war der OP-Plan schon nach dem Screening-Tag gut gefüllt. Verbliebene Kapazitäten wurden in den folgenden Tagen durch kontinuierlich neu ankommende Patienten vollständig belegt.
Gearbeitet wurde an zwei OP-Tischen parallel. Ein immer wiederkehrendes Problem war die Sauerstoffversorgung. Beim Wechsel der Flaschen kam es zu Schwierigkeiten mit den Ventilen, sodass ein OP-Tisch mehrmals über Stunden ausfiel. Das weitere bereitgestellte Equipment, sowie die Räumlichkeiten waren jedoch gut und erlaubten einen reibungslosen Einsatz. Verbandswechsel mit Wundinspektionen wurden ja nach Kapazität parallel zu den Operationen durchgeführt. Morgens und abends ergänzten wir die Nachsorge durch kurze Visiten auf Station.
Die Unterbringung war erstmals nicht in der Unterkunft der CUAMM-Organisation, sondern in einem Gästehaus des Bischofs organsiert. Der Zustand der Einzelzimmer hier war vollkommen in Ordnung und die Verpflegung vorzüglich. Der Weg zur Klinik war zu Fuß in einer halben Stunde zu schaffen.
An dem Wochenende zwischen den Arbeitstagen besichtigten wir den wunderschönen Ruaha-Nationalpark. Diese Auszeit gab uns Gelegenheit zum Austausch und zur Reflexion des Einsatzes.
Der Kostenaufwand für die Tansania-Einsätze sorgte immer wieder für Diskussionen. Zu diesem Thema sind wir auch bereits im kritischen Dialog mit der Klinik in Tosamaganga.
Unter dem Strich sind wir mit dem Camp sehr zufrieden und freuen uns auf künftige Einsätze in Tosamaganga.