Dr. Christiane Schilling (Augenärztin), Dr. Christian Mai (Augenarzt) Dr. Frank Klemm (technischer Mitarbeiter), Vorsitzender Verein „Vision for Puma“ e.V.) Ramona Sellke (OP- Schwester), Cindy Lorentz (OP-Schwester), Helga Kornmesser (Optikerin)
Die Vorbereitung dieses Einsatzes gestaltete sich sehr schwierig. Aus den Erfahrungen der letzten Einsätze hatten wir versucht, die Medikamente möglichst vor Ort zu beschaffen. Wir übersandten deshalb an Pater Antonius, der sich bereit erklärt hatte, sich um die Beschaffung der Medikamente zu kümmern, unsere Wunschliste. Mitte September erfuhren wir jedoch erst, was er beschaffen konnte. Daraufhin mussten wir noch etliche Medikamente in Deutschland dazu kaufen. Die Medikamentenliste konnte somit nicht mehr komplett bei der TFDA eingereicht werden.
Start unserer Reise war der 29.09. Mit einer kurzen SMS wurde uns von der AIRFRANCE mitgeteilt, dass der Flug nach Paris verspätet ist und der Anschluss Flug nach Nairobi am selben Tag nicht mehr zu erreichen sei. Die Telefonate mit dem Customer Service Center der Fluggesellschaft ergab, dass kein Flug mehr am gleichen Tag verfügbar war und die Teilnehmer so wieder nach Hause zurück fahren mussten.
Den Rest des Tages verbrachten wir mit Bemühungen um einen Ersatzflug am nächsten Tag. Von der Fluggesellschaft wurden uns am nächsten Tag lediglich 2 freie Plätze zugesagt, die anderen Teilnehmer bekamen erst für den 1.10. ein Flugangebot. Über die Qatar Airline konnten wir dann am gleichen Tage die weiteren Flüge buchen.
Die nächsten Probleme ergaben sich am Flughafen Kilimanjaro mit der ersten und zweiten einreisenden Gruppe am Zoll und mit der tansanischen Gesundheitsbehörde. Die Bestätigungen der von uns Ende Juni eingereichten Medikamentenlisten durch die TFDA lagen noch nicht vor. Seit der Ankunft um 9:30 Uhr verbrachten wir dann die Zeit mit Kontrollen am Flughafen. Nach der Beschlagnahme von 3 Gepäckstücken verließen wir den Flughafen am Montag um 17:30 Uhr und fuhren in das 50 km entfernte Arusha zur Übernachtung, da am nächsten Tag ein Termin bei der TFDA zur Freigabe der Gepäckstücke angesetzt war. Pater Joseph und Frank durften am nächsten Tag um 11 Uhr vorsprechen und erhielten nach langen Diskussionen um 15 Uhr die Freigabe. Daraufhin erfolgte die 2. Fahrt zum Flughafen zur Abholung der Gepäckstücke. Um nicht noch einen Tag zu verlieren entschlossen wir uns, noch am gleichen Tag gegen 19 Uhr von Arusha nach Dareda aufzubrechen. Die Fahrt verlief glücklicherweise ohne Zwischenfälle und wir trafen gegen Mitternacht ein.
Am Dienstag, den 03.10. wurden in Dareda 17 Patienten behandelt, eine ganze Reihe von Patienten war durch die fehlenden Tage nicht mehr vor Ort. Auch in Gehandu waren zahlreiche Patienten wieder gegangen und wir konnten nur 4 Patienten vor Ort untersuchen. Am Abend kamen wir dann endlich in Puma an und wurden wieder herzlichst empfangen und vom Team Elektriker ohne Grenzen sehnsuchtsvoll erwartet, da wir für sie fehlende Schrauben und Muttern aus Berlin vom Baumarkt mitbrachten.
Am Mittwoch erwarteten uns gegen 9 Uhr die ersten Patienten. In den nächsten 1,5 Stunden wurden von uns die Räume nach unseren Anforderungen wieder hergerichtet. Um einen möglichst zügigen Patientendurchfluss zu haben, gliederten wir die Räume wieder in 3 Abteilungen auf. Im 1. Raum wurden die Geräte für die Messungen zur IOL-Kalkulation untergebracht. Der 2. Raum diente der Untersuchung mit der Spaltlampe und der B-Bild-Sonographie. Der 3. Raum wurde für den Optiker für die Brillenanpassung wieder hergerichtet. Parallel dazu erfolgten die gleichen Vorbereitungsarbeiten durch Ramona und Cindy im OP. Ab 11:30 Uhr waren wir arbeitsfähig, da nun auch die 3 aus Dodoma angereisten TFDA-Leute die Medikamente nach 2 Stunden freigegeben hatten. Wir arbeiteten bis 19 Uhr, da am ersten Tag noch sehr viele Kataraktpatienten vorstellig wurden.
Der Sprechstundenablauf gestaltete sich durch die Anwesenheit von Rahel und Valentina effizienter als in den Jahren davor. Die Sprechstundentage und die OP-Programme waren bis zum letzten Tag gut ausgefüllt. Obwohl 6 Patienten nicht zur OP erschienen, mussten aus Kapazitätsgründen 12 OP- Patienten (Katarakt + Pterygien) auf den nächsten Einsatz verschoben werden. Erschwert wurde die Arbeit wieder durch regelmäßige Stromausfälle, was sich besonders im OP Bereich negativ auswirkte und auch für die Lebensdauer der Geräte nicht förderlich ist. Die endgültige Fertigstellung der Ambulanz mit 2 verschließbaren Schränken und eigener Toilette stellt eine deutliche Arbeitserleichterung dar. Dadurch entfällt zukünftig das Ausräumen und Wegpacken der Geräte am letzten Tag. Für das nächste Team ist damit auch der Beginn der Arbeiten optimiert. Lobenswert ist weiterhin neben dem Einsatz von Rahel und Valentina der Einsatz von Monica und Katharina im OP zu erwähnen. Die durch uns finanzierten Ausbildungen von Rahel und Monica hat sich nun als sehr hilfreich erwiesen. Um einen besseren Kommunikationsaustausch und eine kontinuierliche Dokumentenausgabe zu ermöglichen, wurde Rahel mit einem Computer aus Deutschland versorgt.
Wir konnten in den 7 Arbeitstagen 304 Patienten untersuchen und 44 OPs durchführen.
Die für die Kinder der Blindenschule in Ikungi in Deutschland angefertigten 6 Brillen sowie die 2 Blinden-Schreibmaschinen konnten wir der Erzieherin des Heimes übergeben.
[ngg_images source=“galleries“ container_ids=“7″ display_type=“photocrati-nextgen_basic_slideshow“ gallery_width=“600″ gallery_height=“400″ cycle_effect=“fade“ cycle_interval=“7″ show_thumbnail_link=“1″ thumbnail_link_text=“[Zeige Vorschaubilder]“ order_by=“sortorder“ order_direction=“ASC“ returns=“included“ maximum_entity_count=“500″]
In einem Abschlussgespräch mit Mutter Melania und Pater Antonius legten wir unsere Vorstellungen über die Zukunft der augenärztlichen Ambulanz in Puma dar. Um eine kontinuierliche Arbeit vor Ort weiterhin zu gewährleisten, ist geplant, dass ein tansanischer Augenarzt aus der Universität Dodoma monatlich einmal zusammen mit den beiden Ophthalmic Medical Officers, Rahel und Valentina, zusammenarbeitet und Sprechstunde in der Augenambulanz der Missionsstätte abhält. Der Arzt wurde uns von der Augenklinik in Dodoma empfohlen. Das Gehalt des Arztes für diese Zeit wird vom Verein finanziert.
Ein Vertrag sollte nun zeitnah mit dem Kloster abgeschlossen werden.
Aufgrund der Probleme bei der Einfuhr der Brillen halten wir es auch für sinnvoll, eine Optikerwerkstatt vor Ort einzurichten, sowie die dafür erforderlichen Mitarbeiter zu qualifizieren. Dazu wird Kontakt mit einem Optiker in Deutschland aufgenommen, der dann Anfang des nächsten Jahres vor Ort die entsprechenden Arbeiten ausführen kann.
Darüber hinaus haben wir der langjährigen Bitte von Emmanuel in Dareda entsprochen und erklärt, die Ausbildung zum Abschluss der Secondary School durch den Verein zu finanzieren.
Über eine persönliche Bekanntschaft mit dem Studenten Elly von der Universität in Dodoma, der uns auch bei der Suche eines Augenarztes behilflich war, ist eine weitere Möglichkeit der Medikamenten Beschaffung vor Ort gegeben, so dass dadurch die Einfuhr von wesentlichen Medikamenten entfällt. Elly hat im Kloster vor seinem Studium gearbeitet und wir durch unseren Verein beim Studium unterstützt.
Die Tage waren gut mit Arbeit ausgefüllt und die Zeit verging sehr schnell.
Die Versorgung und Verköstigung im Kloster war wie gewohnt hervorragend. Die Transporte mit Pater Joseph verliefen reibungslos und zur Verabschiedung bekamen wir neben herzlichen Dankesworten und – Liedern wieder reichlich Geschenke.
Möglich war auch dieser Einsatz von Vision for Puma e.V. wieder nur durch die Unterstützung von Sponsoren, unserer Mitglieder und Firmen, die uns wieder mit Medikamenten und Verbrauchsmaterialien unterstützten.
Erwähnen möchten wir an dieser Stelle Afidera, Bausch & Lomb, Biocon, Fielmann, Hermas Optic, Omnivision, für deren Hilfe wir uns speziell auch im Namen unserer Patienten vielmals bedanken.
Im Oktober 2018