Zum 13. Mal durfte ich ein Interplast Team nach Puma /Tansania begleiten und ein herzliches „ Karibu“ von den Sisters of the Holy Cross empfangen.
Diese 13 war für uns von Beginn an eine Glückzahl:
Und was für ein Glück, dass genau mit unserem Flugzeug ein Fernseh- Team der BBC am Kilimanjaro Airport eintraf und die Beamten des Immigration-office so sehr beschäftigte, dass wir mit unserem 11x 23 kg Medikamenten- und Instrumenten Gepäck problemlos einreisen konnten.
Und wieder einmal schworen wir uns für einen weiteren Einsatz mehr Zeit für die Planung einzuräumen, um die Medikamente und Verbandsmaterialien über die FDA ( food and drug administration) frühzeitig anzumelden.
Umso grösser ist dann die Freude, sobald man das Flughafengebäude verlässt und den Zoll und die Immigration hinter sich lassen kann.
Mit uns kamen aber auch dicke düstere Wolken an, die seit 2 Monaten erwartete Regenzeit traf pünktlich mit uns in Tansania ein. Der Klimawandel ist wohl auch hier in Afrika eingezogen. Und Regenzeit bedeutet Sturzregen für 30 Minuten, davon ist man innerhalb 2 Minuten nass bis auf die Knochen.
Wahrscheinlich war dies der Grund, dass unsere Missionsspitäler in Dareda und Puma fast keine stationären Patienten hatten. In dieser Gegend wird der Samen erst auf den Feldern ausgebracht, wenn sich der Regen ankündigt, und der war nun statt im Februar erst im Mai. Auch die Nachbarspitäler in Singida und Makuyuni waren so leer.
Unser Chirurg Dr. Hans Elmar Nick kümmerte sich zunächst um die bereits seit Dezember stationären Patienten, die auf einen Chirurgen warteten wie z.B. der 18 jährige Tarik , der nach einer offenen Trümmerfraktur eine Pseudoarthrose entwickelt hatte. Mit einer Unterschenkelverplattung konnte man ihm nach 5 Monaten eine Entlassung in Aussicht stellen. Grosszügigerweise übernahm die Sektion Eschweiler die stationären Kosten, die Tarik und seine Familie nicht aufbringen konnten.
Eine ältere Dame, die wg. einer Osteitis einen grossen Weichteildefekt hatte war seit mehr als 4 Monaten im Spital . Sie wurde mit einem vaskulär-gestielten Lappen von der Gegenseite versorgt.
Von gynäkologischer Sicht wurden insgesamt 85 Patienten im Ambulatorium behandelt , davon 10 mit gynäkologischen Operationen. Erwähnenswert ist ein 42 jährige Patientin, die sich in der 22 Schwangerschaftswoche vorstellte. Nach 10 Geburten und 2 Aborte stellte sich dies als eine Molenschwangerschaft raus, die in dieser Form maligne entarten kann. Die Patienten willigte sofort einer Gebärmutterentfernung ein, der Ehemann liess es trotz etlicher Aufklärungen nicht zu!?!?!
Diese hervorragende Diagnostik war durch das portable GE Sonographiegerät von Dr. Kaszuba möglich, das er sich nach Erreichen des Pensionsalters extra für Auslandseinsätze kaufte.
Bei drei Notfall- Kaiserschnitten wurden 3 Buben geboren, sie wurden anerkennender Weise nach unseren Teammitgliedern benannt bzw. deren Kindern
Nik wie Nikolaus ( Dr. Nick), Marco ( unser Anästhesist Dr.Marc Krämer) sowie Lucas ( wie mein Sohn Luc). Und sie erfüllten alle den Anspruch in der Bibel zu stehen.
Erfreulicherweise gab es keine Komplikationen oder unerwartete Zwischenfälle. Ich bedanke mich hiermit nochmals ganz herzlich bei meinem Team
Ruth Breuer, Anästhesiepflege, Svenja Schieren OP Pflege; Dr. Marc Krämer Anästhesist, Dr. Jürgen Kaszuba ,Gynäkologe sowie Dr. Hans Elmar Nick, nicht zu vergessen, dass er seinen ersten Kaiserschnitt durchgeführt hat.
Anita Gharibian