Dieser Einsatz fand vom 13. bis 30. November 2019 als Joint Venture von ODW e.V. und Interplast-Germany e.V., Sektion Bad Kreuznach statt. Planung und Vorbereitung waren sehr anspruchsvoll gewesen, da der Einsatz mehrere Ziele hatte.

So ging es darum, die Möglichkeiten für ein Sichelzellkrankheit-Projekt zu eruieren. In diesem Zusammenhang bestand bereits enger Kontakt mit der „Sierra-Leonian Sickle cell Society“, es fand zu Beginn auch ein Treffen mit dieser Vereinigung statt. Eine von uns entworfenen Leitlinie zu diesem Thema sowie die Einzelheiten für ein Früherkennungs- und Vorsorgeprogramm wurden diskutiert. Das Projekt wurde auch vor Ort (Marampa-Chiefdom) weiterverfolgt, es fanden Gespräche mit Gesundheitsministerium und Pharmacy-Board statt. Zusammenfassend ist der Beginn der Umsetzung dieses Programms für Anfang 2020 geplant.

Ein weiteres Programm betrifft die Früherkennung von Cervix-Karzinomen, für das sich Brigitte Weber einsetzt, und das begonnen wurde. Es fehlt noch die Einarbeitung einer Mitarbeiterin, die angelernt werden soll, idealerweise eine Hebamme oder gynäkologisch erfahrene Schwester. Das Programm wird weiterverfolgt.

Vom Team vor uns wurden bereits Patienten für uns vorselektiert. Wir führten die Sprechstunde weiter und konnten viele weitere Patienten eruieren und vormerken. Insgesamt wurde das OP-Programm für 2019 komplettiert und weitere 36 Patienten für 2020 vorgemerkt, so dass auch für die 2 Gruppen im Januar und Februar die Patienten weitgehend vorgegeben sind. Unser OP-Programm bestand wieder aus mehreren umgekippten Klumpfüßen, Pseudarthrosen der Extremitäten, Osteomyelitis. Behandelt wurde auch eine voroperierte kongenitale Tibiapseudarthrose mittels Fibula-pro-Tibia-Ersatz, sowie eine beidseitige Tibiahemimelie mittels beidseitiger Knieexartikulation, wobei prothetische Versorgung und Gangschulung mit eingeplant sind.

Es fanden sich mehrere Infekte, für die teils die schlechte Gipsqualität, die zu einer Mazerierung der Haut führte, verantwortlich gemacht werden konnte. Teils fand sich allerdings auch keine eindeutige Erklärung. Es wurde deshalb eine Hygieneschulung des gesamten OP-Personals durchgeführt und weitere Maßnahmen eingeleitet – es bleibt abzuwarten, ob dies zu einer Besserung führt. Weitere Schulungen fanden zum Management von Gerinnungsproblemen sowie in der Anästhesie statt.

Alles in Allem war es ein sehr ambitionierter, komplexer Einsatz, der Alle forderte – nicht zuletzt auch die Kräfte vor Ort, bei dem viel erreicht wurde, und der in Harmonie erfolgte.

Teilnehmer:
Brigitte Weber – Gynäkologin
Marianne van Deest – OP-Schwester/ Sterilisation
Perdita Hubel-Neugebauer – Anästhesistin
Ute Terheggen – Orthopädin/Unfallchirurgin
Robert Schmid – Unfallchirurg
Heinz Gedeke – Anästhesist
Georg Bonnländer – Anästhesist
Fritjof Schmidt-Hoensdorf – Orthopäde/Unfallchirurg, Teamleiter