Scouting-Einsatz in Lubumbashi (demokratische Republik Kongo)
Sektion Bad Kreuznach
vom 21. – 31.07.2023
Der Einsatz wurde auf einen Vorschlag unseres Mitgliedes Dr. Tao Nkashama Kadima, der selbst aus Lubumbashi stammt und sein Medizinstudium an der dortigen Universität absolviert hat, durchgeführt. Er ist deshalb mit der Situation vor Ort gut vertraut und hat durch eigene Vorbereitung wesentlich zum Erfolg des Einsatzes beigetragen.
Lubumbashi ist mit knapp 5 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt im Kongo Hauptstadt der Provinz Haut Katanga und Zentrum des Abbaus von Bodenschätzen wie Kupfer, Coltan, Diamanten mit vielen größeren und kleinen Minen. Es gibt eine sehr wohlhabende Bevölkerungsschicht, die meisten der Einwohner sind jedoch bitter arm und leben zum großen Teil unter der Armutsgrenze. Übliche Sprachen sind französisch und Swahili. Die Bewohner sind überwiegend katholisch oder Mitglieder von Freikirchen.
Mit diesem Einsatz wollten wir Krankenhäuser finden, die für einen Interplasteinsatz geeignet und zu einer Kooperation bereit sind. Tao hatte bereits im Vorfeld für 10 Krankenhäuser und Kliniken Besuche vereinbart, zusätzlich auch einen Empfang beim Gesundheitsminister der Region und beim leitenden Beamten der Gesundheitsbehörde. Der später im Regierungsfernsehen übertragene Empfang beim Gesundheitsminister verlief sehr positiv. Er zeigte sich einem Interplast-Engagement gegenüber sehr aufgeschlossen und sagte seine Unterstützung zu.Das Interesse an Einsätzen von Interplast war in mehreren Kliniken groß, da das durch Interplast abgedeckte Spektrum insbesondere im Bereich der plastischen und rekonstruktiven Chirurgie, wie auch der Traumaversorgung in den Kliniken in Lubumbashi nicht vorgehalten wird.
Letztendlich bot sich vor allem das koptische Missionskrankenhaus an, welches auch gut ausgestattete Gästezimmer für eine mögliche Teamunterbringung aufweist. Wegen der ägyptischen Führung ist es erlaubt auch englisch mit Kollegen und der Leitung zu sprechen. Klar wurde auch betont, dass Interplast die Patienten unentgeltlich und vor allem die mittellosen Patienten behandelt.
Noch ein Wort zur Sicherheitslage: die demokratische Republik Kongo gilt als unsicheres Land, Lubumbashi jedoch als relativ sicher. Von nächtlichen Spaziergängen wird allerdings abgeraten und auch tagsüber sollte man wegen möglicher Diebstähle die in Großstädten der 3. Welt üblichen Vorsichtsmaßnahmen einhalten.
Wir hatten auch die Gelegenheit an einem ärztlichen Symposium mit ca. 100 Ärzten zum Thema Sichelzellanämie teilzunehmen. Fritjof Schmidt-Hoensdorf hielt dort einen Vortrag zu den Erfahrungen mit der Bekämpfung der Sichelzellanämie in Sierra Leone.
Zusammenfassend war der Einsatz dank der guten Vorbereitung ein Erfolg. Interplasteinsätze in Lubumbashi werden auch dank der Unterstützung vor Ort in Zukunft möglich sein. Wir danken der Sektion Bad Kreuznach für die Unterstützung des Einsatzes.