Das Jahr 2023 war erneut für uns geprägt durch die enge Verbundenheit mit dem Verein „operieren in Afrika“ und dem Team der Klinik Sedogo in Leo, im Süden Burkina Fasos. Im
Verlauf des Jahres hatte sich nicht nur die politische Gesamtlage im Land wieder stabilisiert, sondern auch erneut die Lage im Krankenhaus gebessert: es wurde sowohl ein digitales
Röntgen installiert, als auch der zweite Operationssaal in Betrieb genommen . Nachdem uns zunächst Corona, zwei Militärputschs in Burkina Faso selbst und zuletzt im benachbarten
Niger eine Einsatz-Zwangspause auferlegt hatten, konnte die Einsatz -Routine im November durch einen augenärztlichen Einsatz von Andrea Huth wieder aufgenommen werden. Im Zusammenhang damit konnten wir erneut gerätetechnische Unterstützung liefern, indem ein Katarakt-Laser-Gerät angeschafft wurde. Aufgrund der außergewöhnlichen menschlichen Verbundenheit und mittlerweile langjährigen Freundschaft zu dem Team in Leo war der Kontakt auch während der gezwungenermaßen einsatzfreien Phase immer erhalten geblieben. Das Krankenhaus selbst mit seiner großzügigen und personell vollbesetzten Maternité, Basischirurgie sowie zahlreichen Impf- und Gesundheits- Projekten lief und läuft unvermindert weiter.
Wir sind unglaublich stolz auf „Operieren in Afrika e.V. “ und beeindruckt vom Gründer Prof. Bernhard Rumstadt, der für das Jahr 2024 nach 10-jährigem Bestehen die Übergabe der
Klinik in die Autarkie der einheimischen Leitung von Omar geplant hat. Hier hat einmal mehr erfolgreiche Hilfe zur Selbsthilfe stattgefunden, Herzlichen Glückwunsch dazu! Das höchste
Ziel einer Klinik-Gründung im Entwicklungsland ist somit in kürzester Zeit verwirklicht worden. Nicht zuletzt aufgrund der höchst kompetenten und zuverlässigen Personen, die als
einheimisches Fachpersonal immer vor Ort waren, und sind. Es sollen aber weiterhin wie gehabt wechselnde Einsätze verschiedene chirurgischer Fachdisziplinen stattfinden parallel
und in Kooperation zu den allgemein-, kinderchirurgischen und urologischen Einsätzen durch „Operieren in Afrika“. Hier reicht der Interplast-Bedarf von Traumatologie über
Neurochirurgie, Orthopädie, bis hin zu der bereits seit Jahren angebotenen plastisch- rekonstruktiven und Handchirurgie.
Darüberhinaus erreichte uns im Laufe des Jahres ein dramatischer Hilferuf aus dem Jemen. Unser Freund und urochirurgischer Kollege Abdulalim, der 2008 mit uns als Medizin-Attaché der jemenitischen Botschaft in Frankfurt einen erfolgreichen Einsatz organisiert und begleitet hatte, und seitdem Freund und Wegbegleiter ist, war tapfer und mutig zurückgegangen um im Jemen den Menschen irgendwie vor Ort zu helfen. Dies tun er und seine Kollegen unter dem Huthiregime inzwischen völlig unentgeltlich und so, dass es Ihnen und Ihren Familien manchmal kaum zum Leben reicht. Und dies, obgleich der hochkompetente und fachlich sehr erfahrene Kollege bereits mehrere Auszeichnungen durch die Universität in Sanaa erhalten hatte. Von ihm erfahren wir ab und zu aus erster Hand die erschütternde Situation der sich immer weiter zuspitzenden humanitären Katastrophe im Jemen. Zwar können wir hier momentan leider nicht mit Manpower, so doch zumindest finanziell unterstützend wirken und werden dies bei Bedarf auch weiterhin tun.
Für das Jahr 2024 sind neben Operieren in Afrika bereits mehrere Interplast-Einsätze fest geplant: ein augenärztlicher, ein plastisch-chirurgischer und orthopädischer Einsatz werden in Leo stattfinden. Natürlich ist unsere Hilfe nur möglich durch unsere zahlreichen Unterstützer, denen ich hiermit aufrichtig danken möchte! Besonders hervorzuheben ist hier die Aktion Charm and Charity aus Aachen Und der Städtefreundschaftsverein für Leo, Burkina Faso aus Melsungen. Auch allen anderen Aktiven, Interessenten und Unterstützenden sagt die Sektion Rhein-Main ganz herzlichen Dank!
Ruth Alamuti-Ahlers und Gerry Schmidt für die Sektion Rhein-Main