Das Team der Sektion Stuttgart-Münster führte im Jahr 2019 den dreizehnten Einsatz im Missionskrankenhaus der Diözese von Iringa in Tosamaganga durch.

Die Teamleitung lag in diesem Jahr wieder gemeinsam bei Stefan Stöckel und Stephan Düchting mit wesentlicher Unterstützung  durch Robert Oellinger und Annette Hortling. Zum Anästhesie-Team gehörten neben Stefan Stöckel wieder Sabine Icsezer sowie Antonie Froriep als Anästhesie-Schwester. Auch in seinem zweiten Einsatz als Mund-Kiefer und Gesichtschirurg hatte Torsten Erdsach ein volles Op-Programm, darunter viele Lippen-Kiefer- und Gaumenspalten sowie Parotistumore. Für Sinischa Wagner (Op-Pfleger) war es bereits der vierte und für Ilona Eichenberger (Op-Schwester) der 12. Interplast-Einsatz. Bindeglied zwischen den Patienten und dem Interplast Team war in diesem Jahr zum 3. Mal Annika Schober, die sich als ehemalige FSJ´lerin in Tosa immer noch wie zuhause fühlt und dadurch besonders beim Screening wie auch beim Organisieren der Visitenabläufe für alle unentbehrlich war. Auch blieb sie am Ende noch einige Tage vor Ort und sicherte die Nachsorge. Tobias Oellinger ergänzte das Team als Medizinstudent, assistierte bei Operationen und nahm uns sehr viel Arbeit besonders bei der Dokumentation und Archivierung ab. Als sehr wertvollen Helfer und Übersetzer konnten wir zum 3. Mal den im Harz ausgebildeten Physiotherapeuten Kirimia Ilomo einbinden. Wir hoffen auf eine Fortsetzung seiner Hilfe im kommenden Jahr.

Am Screeningtag untersuchten wir etwa 210 Patienten. Auch an den Folgetagen brach der Patientenstrom nicht ab. So kamen an den Folgetagen bis zum Schluss durchschnittlich täglich über 30 Patienten hinzu, sodass die Gesamtzahl wiederum bei 500 lag. Die professionelle Informationskampagne in Form von Postern, Veröffentlichungen bei Radio Maria und Bekanntgabe von der Kirchenkanzel hat sich erneut bewährt. Aufgrund einer großen Anzahl an Patienten, die wir nicht mehr in den Op-Plan aufnehmen und auf spätere Einsätze vertrösten mussten, wurden wir von der Krankenhausleitung gebeten, grundsätzlich über Möglichkeiten eines zweiten Einsatzes jeweils im Frühjahr nachzudenken.

Es wurden 133 Patienten chirurgisch behandelt und 159 Operationen durchgeführt. Wir behandelten im Einzelnen 13 Lippen-Kiefer- und Gaumenspalten, 47 Tumore, darunter Parotistumore, Hand- und Fußfehlbildungen, sowie 36 Patienten mit Verbrennungsfolgen. Wir sahen erneut eine größere Anzahl an nicht behandelten, Verbrennungspatienten mit superinfizierten Wunden. Unter den Bedingungen eines Einsatzes führten wir Debridements und gleichzeitige Spalthautdeckungen möglichst vom Kopf durch, bei größeren Defekten und vermutetem höherem Blutverlust mussten wir aber auch bei einigen Patienten auf den Oberschenkel als Spenderareal zurückgreifen.

Als wertvoller Dolmetscher und Helfer beim Patientenscreening, Assistenz bei den Operationen und bei der Organisation der Nachsorge konnten wir uns immer auf Brother Godwin Ngosso verlassen. So erhielten wir auch nach unserer Abreise wertvolle Informationen und Fotos von Patienten über den weiteren Heilungsverlauf.  

Zusammenfassend war es ein erfolgreicher und arbeitsreicher, harmonischer Einsatz. Das Krankenhaus unter Leitung von Rosalia und Pona Kita veranstaltete wieder ein traditionelles Abschlussfest mit Tanz und Musik. Erneut möchten wir an dieser Stelle Herrn Dr. Igor Wetzel mit seiner Organisation BigShoe e. V. für die großzügige finanzielle Unterstützung danken.

Teilnehmer:
Stephan Düchting (Plast. Chirurg und Teamleiter)
Stefan Stöckel (Anästhesist und Teamleiter)
Torsten Erdsach (MKG-Chirurg)
Antonie Froriep (Anästhesie-Schwester)
Annette Hortling (Plast. Chirurgin)
Sabine Icsezer (Anästhesistin)
Robert Oellinger (Plast. Chirurg)
Tobias Oellinger (Student)
Annika Schober (Organisation und Dolmetscherin)