Der Einsatz begann mit einer Erkundung des St. Joseph Hospital in Monrovia, gemeinsam mit Yekta Gören. Es sollte die Eignung geprüft werden , ob das Krankenhaus bald neuer Einsatzort für Interplast-Teams in Frage kommt. Es wurde hierfür eine eigene Dokumentation erstellt.
Anschließend ging es per Auto nach Lunsar in unser von vielen Einsätzen bekanntes Krankenhaus. In den folgenden zwei Wochen konnten wir 35 umgkippte Klumpfüße operieren, die bereits von Miracle feet nach Ponseti vorbehandelt worden waren, sowie zahlreiche narbige Kontrakturen und chronische Ulcera durch die beiden plastischen Chirurgen. Zusätzlich wurden zahreiche Patienten im OPD ambulant untersucht und das Procedere eingeleitet. Das geplante gynäkologische Camp musste leider entfallen, da unsere Gynäkologin (Brigitte) sich kurz vor Abreise Corona zuzog und damit natürlich ausfiel.
Ich konnte gleichzeitig noch das Sichelprojekt besuchen, das inzwischen fester Bestanteil der Vorsorgeprogramme geworden ist, im Rahmen dieses Programmes wurden inzwischen fast 2000 Neugeborene auf ihren Sichelzellstatus hin überprüft und 98 Sichelzellkranke in das Vorsorgeprogramm aufgenommen. Es konnte jetzt auch endlich Hydroxyurea in das medikamentöse Vorsorgeprogramm mit einbezogen werden. Dieses im Wesentlichen von „Klinikpartnerschaften“ finanzierte Programm hört 8/23 auf. Die Frage der Anschlussfinanzierung wird mich wohl über die kommenden Monate begleiten.
Unübersehbar ist die zunehmende Verarmung der Bevölkerung. Ein Sack Reis, der die Standardnahrung darstellt, kostet inzwischen 80% des Monatslohnes eines Arbeiters. So gab es in den letzten immer wieder Proteste, die teils sehr blutig ausgetragen wurden. Die politische Situation muss wohl als eher instabil eingeschätzt werden.
Mein Dank gilt allen Teilnehmern für diesen harmonischen und erfolgreichen Einsatz! Zusätzlich Frau Frey, deren Engagement es zu verdanken ist, dass trotz einer kurzfristigen Flugannulierung von Brussel Airlines alle Teilnehmer noch rechtzeitig vor Ort sein konnten. Mein Dank gilt auch Amadeus/Erding für die Unterstützung durch technische Hilfsmittel und der Firma Pajunk für die materielle Unterstützung sowie Andre Borsche´ für stets aktive Unteerstützung , ohne die diese Einsätze nicht möglich wären! Grosser Dank geht auch an den Verein Bigshoe für die finanzielle Unterstützung der Operationen.